Sektion 6                                                              Abstracts (siehe unten)
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Leitung:

Anne Begenat-Neuschäfer (Aachen), Verena Dolle (Gießen)
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Poesie des Dritten Raumes - zeitgenössische lusophone Lyrik


Lyrisch gebundene Sprache soll hier in dieser Sektion in ihren schriftlichen Äußerungen seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts als Aneignung eines von der Kolonialzeit sicherlich geprägten Idioms, aber auch als die Entdeckung eines neuen eigenen Sprachraums verstanden werden, in den hinein Utopien projiziert werden, denen über die Dichtung sprachliche Gestalt und Nachdrücklichkeit verliehen wird. Traditionell ist die Lyrik seit dem 19. Jahrhundert ein wichtiger Ort für die Manifestation eines kolonialmachtkritischen Diskurses gewesen (man denke nur an die Independistas in Portugal). Die Sektion widmet sich der zeitgenössischen lusophonen Lyrik. Untersucht werden sollen unter Bezugnahme auf postkoloniale theoretische Ansätze (z.B. Homi Bhabhas Konzept des Zwischen-Raumes) folgende Aspekte: 

• Bezüge zur portugiesischen Lyriktradition (etwa zu Pessoa)

• die Auseinandersetzung mit nationalen, mündlichen Traditionen (in anderen Sprachen) und damit verbundene Hybridisierungsprozesse, etwa für die luso-afrikanische Lyrik

• die Rolle der Lyrik in postkolonialen Zeiten: Reflexion über nationale Projekte von Identitätsfindung und über seit der Unabhängigkeit angestrebte Ziele, also die Frage nach der Realisierung von Utopien

• Prozesse von Entgrenzung und Globalisierung, Abrücken von nationalen Identitätskonzepten


TeilnehmerInnen: Literatur- und KulturwissenschaftlerInnen, DichterInnen


Teilnehmer:

Birgit Aka (Passau): «Beflügelte Worte – Eine zeitgenössische brasilianische Lyrik des ‚Unterwegs‘»

Anne Begenat-Neuschäfer (Aachen): «Der Raum in der Dichtung von Sophia de Mello Breyner Andresen»

Evelyn Blaut Fernandes (Coimbra): «Sob as asas desse pai incestuoso a que chamais o movimento»

Verena Dolle (Gießen): «Thematische Einführung in die Sektion» 

Christian Grünnagel (Gießen): «Der ‚Chamäleongarten‘ (Jardim de camaleões) als neobarocker Zwischen-Raum. Überlegungen zum Faszinosum „Prämoderne“ in postmoderner Lyrik Brasiliens.«

Sergio Masságli (Chapecó, Paraná): «A utopia no limite entre a consciência histórica e a linguagem na escrita de Oswald de Andrade»

Benjamin Meisnitzer (München): «A codificação metafórica e metonímica do mar na poesia lírica portuguesa do século XX»

Daniela Neves (Budapeste): «Fragmentos e enlaces da Babel contemporânea na poesia brasileira do século XX»

Irenisia Oliveira (Fortaleza): «Conjunção de lírica e narrativa no livro Novo endereço, de Fabio Weintraub«

Ineke Phaf-Rheinberger: «Das Meer in "Olfactos do afecto" von José Luís Mendonça«

Flavio Quintale (Aachen): «A Europa e a Sociedade das Nações: Kant e Mensagem de Fernando Pessoa.»

Maria Teresa Salgado (Universidade Federal do Rio de Janeiro): «Tudo que é leve se adensa no ar»

Helmut Siepmann (Köln): «Die andere Dimension: Afrika in der Poesie Mia Coutos«

Ricardo Gil Soeiro: «As Feridas Da Aurora: Poesia, Utopia e Segredo»

Margit Thir (Wien): «Grândola, vila morena e as suas intertextualidades»


Abstracts


Birgit Aka (Passau)

Beflügelte Worte – Eine zeitgenössische brasilianische Lyrik des ‚Unterwegs‘

Die Themen mehrerer kürzlich stattgefundener Festivals (wie das „Proyecto Enclave“ in Mexiko, das sich explizit mit der Poesie von „seres transfronterizos“ auseinandersetzte), die Titel einiger Anthologien (wie die 2008 erschienene Sammlung A poesia andando: treze poetas no Brasil) und die Biographien mancher brasilianischer Dichter (wie die des in Berlin lebenden Ricardo Domeneck) verweisen auf eine derzeit präsente lateinamerikanische Lyrik des ‚Unterwegs‘ bzw. eine ‚poesia em trânsito‘, in der Entgrenzung und Globalisierung eine große Rolle spielen.
In diesem Vortrag sollen spezifisch brasilianische Gedichte analysiert werden, die für das ‚em trânsito‘ paradigmatisch erscheinen, da in ihnen Transitorte (wie der Flughafen) oder die Reise an sich eine Rolle spielen. Im Zentrum der Analyse stehen dabei Gedichte aus der ersten Sammlung der carioca Marília Garcia, deren Titel 20 Poemas para o seu walkman bereits auf das ‚Unterwegs-Sein’ verweist.
Vergleichend werden Gedichte von Ricardo Domeneck, Carlito Azevedo und Age de Carvalho hinzugezogen. Inwiefern bieten die poetischen Transitorte Raum für Reflexionen über das Leben in einer globalisieren Welt? Welche metapoetischen Überlegungen werden mit den Bildern der Reise verknüpft? Und welche ästhetisch-stilistischen Elemente unterstützen die Repräsentation des Transitorischen? Durch die Beantwortung dieser Fragen soll gezeigt werden, dass es sich bei den Gedichten der ‚poesia em trânsito“ nicht um klassische Reisegedichte handelt, sondern dass die Bezüge auf die Orte des Reisens oder das Reisen an sich zwei verschiedene Funktionen einnehmen können. Entweder sie bieten Raum für metapoetische und sprachkritische Reflexionen, im Sinne einer Lyrik des ‚Unterwegs‘, die für fließende Bedeutungen und Formen sowie gegen dichotomische Einordnungen und Linearität einsteht und paradigmatisch für die Ent-grenzung erscheint. Oder aber mit ihnen werden sozialkritische Reflexionen hinsichtlich der Auswirkungen der Globalisierung verknüpft.
Abschließend soll überlegt werden, inwiefern sich in den Gedichten eine in den letzten Jahren, z.B. von Ligia Chiappini, festgestellte Vielfältigkeit der brasilianischen Poesie manifestiert, die sich von den Forderungen nach einer Nationaldichtung und einem Nationaldichter à la João Cabral de Melo Neto abwendet.




Anne Begenat-Neuschäfer (Aachen)

Der Raum in der Dichtung von Sophia de Mello Breyner Andresen

Sophia de Mello Breyner Andresens Dichtung darf als nationale Stimme der Dichtung Portugals in der Moderne angesehen werden. Welche Räume evoziert ihre Dichtung und inwieweit beziehen sich diese Räume auf vorausgehende poetische Konstellationen? Entsteht, im portugiesischen Selbstverständnis des Verlustes der Kolonien, ein neuer imaginärer Raum der kulturellen Identität, der zu einem dritten Raum der Poesie werden kann? Auf diese Fragen will der Vortrag mögliche Antworten aufzeigen.



Evelyn Blaut Fernandes (Coimbra)

Sob as asas desse pai incestuoso a que chamais o movimento

José Miguel Silva apresenta-nos uma filmografia selecionada que inclui clássicos como Bergman e Kurosawa, e Manoel de Oliveira. Com Movimentos no escuro (2005), este ensaio estabelece uma analogia entre cinema e poesia. No entanto, como não me considero uma crítica de cinema, apenas uma convicta cinéfila, assim como o poeta, o que vai aqui escrito não é nem pretende ser um texto teórico sobre poesia e suas relações com a sétima arte. É, antes de tudo, a leitura da transfiguração de filmes em poemas quase sempre atentos à memória cultural e literária portuguesa.



Verena Dolle (Gießen)

Thematische Einführung in die Sektion

Poesie des Dritten Raumes: In der lusophonen Lyrik, vor allem afrikanischer Provenienz, vermischen sich verschiedene Traditionen: die portugiesische, die als Referenz auf eine hegemoniale Macht stehen kann, und nationale oder kontinentale afrikanische, orale Traditionen. In der Poesie wird ein hierarchiefreier (?) Raum im Sinne Homi K. Bhabhas entfaltet, in dem Sprache und Tradition der Kolonialmacht appropriiert, postkoloniale Entwicklung kritisch beleuchtet  und Machtpositionen neu verhandelt werden. Dies soll am Beispiel von Gedichten von Conceição Lima aufgezeigt werden.


 

Christian Grünnagel (Gießen)

Der ‚Chamäleongarten‘ (Jardim de camaleões) als neobarocker Zwischen-Raum. Überlegungen zum Faszinosum „Prämoderne“ in postmoderner Lyrik Brasiliens

Zum Phänomen des ‚Neobarock‘ in der lateinamerikanischen Literatur wurde bereits viel Tinte vergossen und bisweilen auch die Frage aufgeworfen, ob die Postmoderne insgesamt nicht besondere Affinitäten zur Prämoderne im Prisma des schillernden Barockbegriffs aufweist, wir evtl. ja in einer neobarocken Epoche leben – Stichwort: The Return of the Baroque in Modern Culture (Lambert 2004). Zwar erreicht das lateinamerikanische Neobarock gleichsam als ‚kubanische Affäre‘ einen Höhepunkt im spanischsprachigen Werk von Alejo Carpentier, José Lezama Lima und Severo Sarduy, doch wird auch zur Beschreibung von Tendenzen der brasilianischen Lyrik im 20. Jahrhundert der Terminus ‚Neobarock‘ durchaus verwandt.
Ausgehend von einer Diskussion des Begriffs soll in diesem Beitrag ein exemplarischer Blick auf eine Lyrikanthologie mit dem Titel Jardim de camaleões geworfen werden, die durch eigenes Bekenntnis des Herausgebers und Übersetzers, Cláudio Daniel, für sich beansprucht, dezidiert ‚neobarocke‘ Lyrik Lateinamerikas zu versammeln, darunter auch brasilianische Gedichte von Haroldo de Campos, Horácio Costa, Josely Vianna Baptista, Paulo Leminski und Wilson Bueno. Exemplarische Lektüren des lusophonen Anteils an dieser 2004 in São Paulo publizierten Anthologie sollen konkretisieren, was ‚neobarock‘ an dieser Lyrik sein könnte und welche Funktionen ein derart konzipierter lyrischer Diskurs evtl. auch für Fragen der brasilianischen und lateinamerikanischen Identität hat.



Sergio Masságli (Chapecó, Paraná)

A utopia no limite entre a consciência histórica e a linguagem na escrita de Oswald de Andrade

Partindo da idéia de que a nossa interação com a realidade é mediada pela linguagem, a utopia seria, portanto, um topos que se deixa antever no uso da língua, já que uma realidade substantivamente nova exige novas formas de expressão e é aí, pois, que reside a autenticidade de um autor. Neste trabalho, analiso a antropofagia de Oswald de Andrade como uma proposta utópica que, para além do encaminhamento para uma nova visão do nativo, do indígena, do nacional enfim, realizou-se na própria linguagem oswaldina, o que lhe custou um longo ocaso, até ser revalorizado na década de 60 pelos concretistas. Oswald de Andrade, no seu ideário exposto no Manifesto Antropófago e realizado na sua produção lírica (não apenas), defende a antropofagia, ou seja, a devoração de uma cultura europeia para a criação de uma cultura nacional. O ato de devorar de Oswald passa pelos estágios de repúdio, assimilação e superação. Essa fase de superação seria a de criação de algo novo a partir da deglutição simbólica do elemento civilizado pelo primitivo e selvagem. O primeiro elemento a ser devorado é a língua do colonizador. Pretendo mostrar que é no Manifesto Pau-Brasil (1924) e no libreto de poesias Pau-Brasil (1925) que vamos encontrar os fundamentos da Revolução Caraíba, maior que a Revolução Francesa, pretendida por ele no Manifesto Antropófago (1928). Uma revolução que começa por solapar a dominação da elite nacional,  travestida de uma erudição de gabinete, que se impunha por meio de uma impostura: o “lado doutor, o lado citações, o lado autores conhecidos” . A denúncia, por meio da ironia e da sátira, do bacharelismo de fachada o levaria a investigar e expor o rico amálgama primitivo recalcado por esse arcabouço de uma civilização de verniz que inibia a originalidade nativa e impedia a realização de uma arte nacional exportável. Oswald quer que a revolução Caraíba modifique uma tradição. Para ele, a utopia está centrada na valorização e criação de uma cultura nacional, e não na dominação das culturas que vem de fora do País. Para isso, em Pau Brasil, ele acata a sugestão de Blaise Cendrars (“- Tendes as locomotivas cheias, ides partir”) e procede a uma revisão crítica do nosso passado histórico e cultural, incorporando à sua escrita, através da canibalização dos os mais diversos discursos sobre a realidade nacional, desde os arcaísmos dos documentos dos primeiros descobridores até a “contribuição milionária do erro” da fala do povo. Nesse processo, realidade e linguagem se revelam como a dupla face de uma nova consciência de um presente radicalmente ressignificado.


Benjamin Meisnitzer (München)

A codificação metafórica e metonímica do mar na poesia lírica portuguesa do século XX

O Estado Novo foi indubitavelmente um dos capítulos mais negros da história de Portugal. Um período caracterizado pelo terror e medo, pela quase total ausência de liberdade, pela ausência da possibilidade de livre expressão do pensamento. Os dramaturgos, escritores e poetas portugueses todavia não se contentaram de modo algum com as imposições de um regime que, com a guerra colonial e a desastrosa política ultramarina ameaçava conduzir Portugal à ruína financeira e humana. No campo da poesia lírica regista-se uma enorme produção de poemas que, recorrendo à  polissemia lexical e a um complexo jogo de codificações metafóricas e metonímicas, contestam o regime, bem como as consequências deste para o país e o indivíduo, surgindo um discurso subversivo, que na sua grande maioria ficou por detectar pela censura, dada a complexidade e o requinte da contestação aí exercida.
O mar, símbolo dos Descobrimentos e das Viagens Ultramarinas, tornou-se um elemento da natureza peculiarmente apreciado neste discurso subversivo, estando a crítica frequentemente escondida em subtis metáforas, complexas metonímias e transposições espaciais no sentido de Lotman (1973).
Na presente comunicação não se pretende discutir a reflexão existencialista ou meta-poética, na qual o mar também surge frequentemente, basta pensarmos na lírica de Sophia de Mello Breyner Andresen (2004), mas ilustrar o recurso sistemático ao mar como verbum improprium no discurso subversivo durante o Estado Novo.  Partindo dos poemas „Made in Portugal“ (1965) de Alexandre O’Neill (2005: 237) e „Búzio“ (1967) von Miguel Torga (2001: 390) demonstrar-se-á como ganhavam voz as vozes silenciosas da crítica e resistência ao regime.
Por outro lado, com numa sociedade orientada pelas máximas „Fado, Futebol e Fátima“ não havia lugar para um discurso erótico-pornográfico e, todavia, o mar permitia o refúgio e a evasão aos hedonistas, conforme será demonstrado a partir do poema „Re(li)gata“ (1965) de David Mourão Ferreira (em: Correia 2005: 443-444). Inclusivamente emerge um discurso homoerótico durante o regime Salazarista na poesia lírica, conforme será demonstrado a partir do poema „Mar, mar, mar“ (1951) de Eugénio de Andrade (1983: 35-37), que inspirou todo um grupo de poetas posteriores. No discurso erótico-amoroso o mar continua um verbum improprium bastante recorrente, após o 25 de Abril, dado o carácter tabú do tema sexualidade em Portugal ao longo de quase todo o século XX. Além disso, permite atribuir uma dimensão estético-artística à consomação do acto amoroso, conforme será demonstrado a partir de poemas como „Os Dedos“ (1979) de Luís Miguel Nava (2002). As conhecidas „paisagens de correspondência“, recorrentes já nas cantigas medievais, basta pensarmos na cantiga de amigo „Ondas do mar de Vigo“ de Martin Codax, ganham assim novamente popularidade.
Deste modo, pretende-se a descrever criação de um espaço evasivo de contestação e de plena liberdade do pensamento e da fantasia, através do recurso a um significante tão genuinamente português <mar>, uma vez que tão intimamente ligado aos Empreendimentos Ultramarinos e à história gloriosa de Portugal, na época da Decadência de tudo aquilo que foi, outrora, o império Ultramarino, representando a grandeza de Portugal. Se, por um lado, a produtividade do mar na lírica portuguesa se explica pelo facto de Portugal e o mar serem duas entidades intrinsecamente e indissociavelmente relacionadas, é de salientar a frequente recursividade do lexema no discurso subversivo erótico-pornográfico e no discurso da resistência durante o Estado Novo. O mar surge recodificado ou com codificações adicionais, ao seu sentido denotativo, adquirindo uma importante dimensão funcional para além da função estética que lhe é inerente.

Referências bibliográficas

1. Antologias poéticas
Al Berto (2005): O Medo. Lisboa: Assírio  Alvim.
Andresen, Sophia de Mello Breyner (52004): Mar – Antologia. Ed. por Maria Andresen de Sousa Tavares. Lisboa: Caminho.
Andrade, Eugénio (81983): As Palavras Interditas. Até Amanhã. Porto: Limiar (Obra de Eugénio de Andrade/2).
Mourão-Ferreira, David (42005): „Re(li)gata“, em: Natália Correia (ed.) (32005 [1965]): Antologia de Poesia Portuguesa Erótica e Satírica. Lisboa: Antígona – Frenesi.
Nava, Luís Miguel (2002): Poesia Completa. 1979 – 1994. Ed. por Gastão da Cruz. Lisboa: Publicações D. Quixote.
O’Neill, Alexandre (42005): Poesias Completas. Lisboa: Assírio & Alvim.
Torga, Miguel (62001): Antologia Poética. Lisboa: Publicações D. Quixote.

2. Literatura teórico-crítica
Cruz, Gastão (2005): „Função e justificação da metáfora na poesia de Eugénio de Andrade“, em: José da Cruz Santos (ed.): Ensaios sobre Eugénio de Andrade. Porto:  Edições Asa. 118-125.
Dirscherl, Klaus (1975): Zur Typologie der poetischen Sprechweise bei Baudelaire. Formen desBesprechens und Beschreibens in den Fleurs du Mal. München: Fink (Romanica Monacensia; Bd. 9).
Jakobson, Roman (1960): „Der Doppelcharakter der Sprache und die Polarität zwischen Metaphorik und Metonymik“, in: Anselm Haverkamp (ed.) (1983): Theorie der Metapher. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft (Wege der Forschung; Bd. 389). 163-174.
Lotman, Jurij (1973): Die Struktur literarischer Texte. Traduzido e editado por: Rainer Grübel. Frankfurt am Main: Suhrkamp (Edition Suhrkamp; 582).
Marinho, Maria de Fátima (1987): O Surrealismo em Portugal. Lisboa: Imprensa Nacional – Casa da Moeda.
Weich, Horst (2002): „Obskure Begierde. Blumenmetaphorik und kodierte Körperlichkeit in Lorcas Sonetos del amor oscuro“, in: Bernhard Teuber und Horst Weich (eds.): Iberische Körperbilder im Dialog der Medien und Kulturen. Frankfurt a. Main: Vervuert. 187-200.



Daniela Neves (Budapeste)

Fragmentos e enlaces da Babel contemporânea na poesia brasileira do século XX

A poesia brasileira da segunda metade do século XX expressa uma rica contribuição para a história da cultura universal. Com uma lingaguem intensamente imagética, representa a explosão das grandes metrópoles, os conflitos acirrados, as mudanças velozes na sociedade e as novas formas de mundo que se delineavam. Esses escritores apontaram para caminhos em formação no espaço globalizado, confirmando a clássica imagem do poeta como antena da humanidade. Nesta proposta, apresentamos a poesia de Murilo Mendes, João Cabral de Melo Neto e Carlos Drummond de Andrade, como vozes que dialogaram diretamente com as linhas da diversidade e com os novos rumos da civilização. Em seus poemas, a palavra encontra o sentido original de reunião, de identificação através do humano e de interação entre os vácuos da Babel contemporânea.


Irenisia Oliveira (Fortaleza)

Conjunção de lírica e narrativa no livro Novo endereço, de Fabio Weintraub

Vários poemas do livro Novo endereço, de Fabio Weintraub, publicado em 2004, assumem a forma de pequenas narrativas, que ora trazem fatos em sumário narrativo, ora constituem cenas ligeiras, algumas inclusive com entrada de diálogo. Os temas da poesia são variados, desde relações familiares, infância, até a inquietação social. O presente trabalho procura mostrar, pela análise de alguns dos poemas narrativos, como a expressão lírica emerge do narrado, quais os pressupostos estéticos e sociais da renúncia à expressão direta do eu e os efeitos decorrentes de tal procedimento. Pretende ainda discutir se o recurso à narrativa condensada em poema seria, no livro, uma forma possível de superar a desintegração da experiência contemporânea, que trivializa a linguagem, pulveriza os signos e dificulta a sedimentação dessa experiência em formas poéticas. Foram escolhidos para análise os poemas “Mãe”, “Blefe”, “Serviço completo”, “Quando acordar, eu me lavo” e “Mais magro”.    




Ineke Phaf-Rheinberger

Das Meer in "Olfactos do afecto" von José Luís Mendonça

José Luís Mendonça ist ein Journalist und Dichter in Angola. Er hat erst
nach der Unabhängigkeit des Landes in 1975 angefangen zu publizieren und
ist Mitglied des Angolanischen Schriftstellerverbandes. In seiner letzen Veröffentlichung "Olfactos do afecto" (2011) stehen das Meer und das holzgeschnitzte dongo-Schiff im Mittelpunkt. Die Frage ist,
inwieweit mit dem Meer eine Poesie des dritten Raums intendiert wird? Was bedeutet dieser Raum für die Komposition des Bandes? In welchem Zusammenhang steht dieser Raum mit der poetischen Tradition in Angola? Und welche Problematik spricht Meeresdichtung überhaupt an?




Flavio Quintale (Aachen)

A Europa e a Sociedade das Nações: Kant e Mensagem de Fernando Pessoa

O poema de abertura de Mensagem, a Europa jaz.., é um resumo antecipado de todo o projeto político-espiritual presente nessa grande obra de Fernando Pessoa. Ele não evoca apenas a história passada da Europa, mas já apresenta a esperança de realização da Europa do futuro, através do olhar oriental da esfinge no rosto de Portugal. Essa Europa além das fronteiras nacionais insere-se no projeto kantiano de Paz Perpétua, que não é apenas uma idéia política, mas um tema central de toda a filosofia kantiana. Através da leitura de textos de caráter político de Kant procura-se, nesse trabalho, estabelecer relações que aproximam e afastam essas duas das grandes figuras do pensamento e da arte ocidental, tendo como perspectiva o ideal de uma Europa unida e plural, inserida na construção de um planeta livre, solidário e fraterno.




Maria Teresa Salgado (Universidade Federal do Rio de Janeiro)

Tudo que é leve se adensa no ar

A “leveza densa” do texto Ondjakiano nos apresenta uma visão nova e ao mesmo tempo familiar no espaço literário angolano. Nova, porque expõe perplexidades, indagações e interpretações do mundo circundante, a partir de uma perspectiva inaugural, que associa a narrativa da memória à poesia e especialmente ao humor. Familiar, pois Ondjaki não abre mão do tom crítico e comprometido com a sociedade, que caracteriza grande parte dos textos formadores do cânone angolano, inserindo-se na tradição de autores como Luandino Veira, Manuel Rui e Pepetela.  O objetivo dessa comunicação é refletir sobre a reutopização da literatura angolana ou, se preferirem ,  sobre as imagens de felicidade que seus textos evocam.  O romance Bom dia camaradas será aqui destacado como um trabalho em que a memória, a poesia e o humor prestam um tributo de amor a Angola e fazem ecoar a necessidade de procura da poesia para que a vida faça sentido. 



 
Helmut Siepmann (Köln)

Die andere Dimension: Afrika in der Poesie Mia Coutos

Mia Coutos Werk ist intertextuell, transnational, universal, aber dennoch ist der Autor bemüht, der Stimme Afrikas Gehör zu verschaffen. In der Poesie ist diese für den europäischen Leser „andere“ Dimension in zurückhaltender Form präsent. Die Intention des Beitrags liegt in dem Aufspüren des Autochtonen in der Textur der Poesie, so dass hinter den Formen und Themen des modernen Gedichts die Lebenswirklichkeit erkennbar wird, die aus der literarischen Übung die „poesia viva“ werden lässt. Der Titel von Mia Coutos letztem Lyrikband Tradutor de chuvas wird als metapoetischer Verweis auf die Rolle des Dichters durch diesen selbst gedeutet.




Ricardo Gil Soeiro

As feridas da Aurora: Poesia, Utopia e Segredo

Pensar o poema como segredo: como um nomear o mundo em surdina. Compreender a esfinge que toda a poesia é significa deixar-se seduzir pelo seu canto enigmático, aceitar acolher a nudez de um silêncio cantante. É desse paradoxo resplandecente que nos fala o brilhante testemunho teórico que é o texto Che Cos’é la Poesia?, do filósofo Jacques Derrida: “Chamarás poema a uma encantação silenciosa, à ferida áfona que de ti desejo aprender de cor” e as densas palavras de María Zambrano: “Entiendo por Utopía la belleza irrenunciable” (Filosofía e poesía). Partindo de algumas contribuições teóricas (Zambrano, Derrida, Celan) em torno do dizer poético, a presente reflexão visa apresentar um testemunho pessoal da poesia enquanto utopia da linguagem, celebração do enigma, fala impura do interstício (é justamente desse espaço intermédio que nos falam, no âmbito dos estudos culturais pós-coloniais, alguns dos intelectuais diaspóricos como H. Bhabha, G. Spivak ou E. Said, introduzindo, para o efeito, termos como “entre-lugares”, ambivalência, limiar, hibridismo - realidades plurais que o conceito de in-betweeness sintetiza de um modo lapidar; cf. Bhabha, 1994 e 1996). Num segundo momento, numa tentativa de concretizar os preceitos teóricos atrás enunciados, recorrer-se-á à leitura de alguns exemplos concretos extraídos dos seguintes livros de poesia (da minha autoria): O alfabeto dos astros (2010), Caligraphia do espanto (2010), Espera vigilante (2011), Labor inquieto (2011), L’apprendista di enigmi (2011) e Todas as letras do vazio.




Margit Thir (Wien)

Grândola, vila morena e as suas intertextualidades

Grândola, vila morena de José Afonso não foi escolhida por acaso pelos militares do MFA como uma das senhas para o início da Revolução dos Cravos. Detrás da sua aparente simplicidade é um texto rico em intertextualidades antigas e modernas. Na minha comunicação tratarei de detectar a complicada rede destas intertextualidades que vão das cantigas medievais passando pela declaração dos Direitos do Homem e do Cidadão até às utopias de uma nova sociedade.

 

9. Deutscher Lusitanistentag | Universität Wien  | Dr.-Karl-Lueger-Ring 1  | 1010 Wien